Ben Hladjk und Julia Bungic Hessenmeister

18.07.2023, Rendeler Doppelschlag bei Blockmehrkampf-Hessenmeisterschaften

Karben/Neu-Isenburg, 15./16. Juli – Wieder zwei Hessenmeistertitel für die ambitionierten Nachwuchs-Leichtathleten des TV Rendel: Bei den Blockmehrkampf-Hessenmeisterschaften in Neu-Isenburg belohnten sich Ben Hladjk bei den 14-jährigen Jungen und Julia Bungic bei den 12-jährigen Mädchen jeweils mit der Goldmedaille und dem begehrten Hessenmeister-Wimpel für ihre engagierte Leistung. Julia Bungic erzielte am goldenen Rendeler Sonntag gleichzeitig einen neuen Wetterauer Kreisrekord.

Neben der U20-800m-Hessenmeisterin Johanna Ebert ist aktuell der starke Mehrkampfbereich das Aushängeschild der Rendeler Talentschmiede. Nach den beiden Silbermedaillen von Luca Barowski (U18) im Fünf- bzw. Zehnkampf und Bronze für die Siebenkampf-Mannschaft der weiblichen U16 (Leonie Barowski, Marla Hercek, Yvonne Vogel, Charlotte Woltmann) bei den Hessenmeisterschaften in den klassischen Mehrkämpfen am ersten Juli-Wochenende in Darmstadt konnten die TVR-Talente nun zwei Wochen später bei den blockspezifischen Mehrkämpfen nachlegen.
Die Überfliegerin des Tages war die erst 12-jährige Julia Bungic, deren Auftritt mit Fug und Recht als souverän bezeichnet werden kann und die zu einem letztlich ungefährdeten Start-Ziel-Sieg im Blockmehrkampf Sprint/Sprung (75m, 60m Hürden, Hochsprung, Weitsprung, Speerwurf) der W12 kam. Bereits im 60m-Hürden-Sprint setzte Julia mit hervorragenden 10,08 s – fast eine halbe Sekunde unter ihrer bisherigen persönlichen Bestleistung – ein dickes Ausrufezeichen und die klare Bestmarke in dieser Disziplin. Im Weitsprung behielt Julia diese Linie bei und die Konkurrenz fest im Griff: Ihre 4,63 m bedeuteten nicht nur eine Top-Weite, sondern den Ausbau ihres Punktepolsters um weitere 27 Punkte. Der Hochsprung, die dritte Disziplin des Tages, hätte zum Wendepunkt des Wettbewerbs werden können: Bei 1,34 m verkantete Julia beim Absprung – Höhe gerissen und viel schlimmer: Knieprobleme.
Ein Abbruch des Wettkampfes stand im Bereich des Möglichen, doch Julia brachte den Wettkampf eindrucksvoll über die Ziellinie. Sie kämpfte sich durch den Hochsprung, übersprang die 1,34 m im zweiten Versuch und die 1,38 m gleich im ersten, danach aber war Endstation – 7 cm unter ihrer persönlichen Bestleistung, ein erster Dämpfer; andererseits war Julia aber immer noch höhengleich mit der besten Mitstreiterin.
Im Speerwurf reichte Julia ein Versuch, um die Disziplin mit der persönlichen Bestleistung von 24,40 m zu gewinnen und den Vorsprung vor dem abschließenden 75m-Sprint auf beruhigende 78 Punkte anwachsen zu lassen. Die 75m sollten dann die einzige Disziplin werden, die Julia nicht für sich entscheiden konnte – doch 10,76 s waren hier immer noch die drittbeste Zeit und mehr als ausreichend für den ersten Hessenmeistertitel der talentierten Wahl-Rendelerin. 2.399 Punkte bedeuteten den klaren 1. Platz vor Ada Spohn von der TG Sachsenhausen und Hannah Steudel von der TuS Griesheim – und als i-Tüpfelchen eine deutliche Verbesserung des Wetterauer Kreisrekords um 91 Punkte!
Quasi im Gleichschritt mit Julia verteidigte der zwei Jahre ältere Ben Hladjk in der Altersklasse M14 seinen im Vorjahr an gleicher Stelle gewonnenen Hessenmeistertitel im Blockmehrkampf Sprint/Sprung in einem „Herzschlag-Finale“: Am Ende trennten Platz 1, Platz 2 und Platz 3 nur eine Winzigkeit von 3 Punkten (oder etwa ebenso viele Hundertsteldekunden im Sprint oder etwas ebenso viele cm im Weitsprung)! Auch in einer Sportart mit derart exakten Messungen wie in der Leichtathletik ist das nicht mehr als ein Wimpernschlag – mit dem glücklicheren Ende für den Rendeler, der – wie Julia Bungic – mit einem starken Hürdenlauf die Grundlage für die Goldmedaille legte, 12,34 s bedeuteten die mit Abstand schnellste Zeit der Konkurrenz. Bens 2.522 Punkte setzten sich zudem aus 12,82 s über 100m, 5,06 Weitsprung-Metern, 1,52 Hochsprung- und 29,70 Speerwurf-Metern zusammen. Platz 2 belegte Vincent Wende von der TG Schwalbach mit 2.520 Punkten, Bronze ging an Sebastian Detsch von der TSF Heuchelheim (2.519 Punkte).
Mit weniger Medaillenaussichten gingen an Tag 1 der Veranstaltung die W14-Athletinnen Leonie Barowski, Marla Hercek und Charlotte Woltmann sowie M13-Athlet Florian Gerke an den Start, allesamt ebenfalls im Block Sprint/Sprung. Das Ziel, zu einer Hessenmeisterschaftsurkunde zu kommen – diese werden lediglich an die acht Erstplatzierten eines Wettkampfes vergeben – konnte sich dann nur Leonie Barowski erfüllen, die einen guten 8. Platz belegte. Florian Gerke wurde 11., Marla Hercek 14.und Charlotte Woltmann 23.

Die Ergebnisse des TV Rendel bei den Blockmehrkampf-Hessenmeisterschaften in Neu-Isenburg im Überblick:
W14: Leonie Barowski:
8. im Blockmehrkampf Sprint/Sprung (2.362 Punkte, PB),
(100m: 14,05 s; 80m Hü: 13,91 s, Hoch: 1,44 m (PB), Weit: 4,34 m; Speer: 26,38 m)

Mara Hercek:
14. im Blockmehrkampf Sprint/Sprung (2.246 Punkte, PB),
(100m: 13,82 s (PB); 80m Hü: 13,56 s, Hoch: 1,28 m, Weit: 3,93 m; Speer: 25,97 m (PB))

Charlotte Woltmann:
23. im Blockmehrkampf Sprint/Sprung (2.013 Punkte, PB),
(100m: 14,32 s; 80m Hü: 15,74 s (PB), Hoch: 1,36 m (PB), Weit: 3,97 m; Speer: 13,16 m (PB))
wU16: TV 1897 Rendel:
9. der Blockmehrkampf-Teamwertung (6.621 Punkte, PB):
Leonie Barowski (2.362 Punkte), Marla Hercek (2.246 Punkte), Charlotte Woltmann (2.013 Punkte)
M14: Ben Hladjk:
1. im Blockmehrkampf Sprint/Sprung (2.522 Punkte, PB),
(100m: 12,82 s; 80m Hü: 12,35 s, Hoch: 1,52 m, Weit: 5,06 m; Speer: 29,70 m)

M13: Florian Gerke:
11. im Blockmehrkampf Sprint/Sprung (2.020 Punkte, PB),
(75m: 10,93 s; 80m Hü: 11,06 s (PB), Hoch: 1,30 m, Weit: 4,19 m; Speer: 20,63 m)

W12: Julia Bungic:
1. im Blockmehrkampf Sprint/Sprung (2.399 Punkte, PB),
(75m: 10,76 s; 80m Hü: 10,08 s (PB), Hoch: 1,38 m, Weit: 4,63 m; Speer: 24,40 m (PB))

Ben kämpft um jeden cm
Ben kämpft um jeden cm
Julia war auch die schnellste Hürdenläuferin ihres Alters
Julia war auch die schnellste Hürdenläuferin ihres Alters
Ben beim Speerwurf
Ben beim Speerwurf
Urkunde für Leonie dank persönlicher Bestleistung im Hochsprung (1,44 m)
Urkunde für Leonie dank persönlicher Bestleistung im Hochsprung (1,44 m)
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